Whistleblower – verdeckte Informanten schützen

Alex_BaurWas wäre, wenn seine Informantinnen auffliegen würden? Diese Frage stellte sich Alex Baur, Journalist der Weltwoche. In seinem Vortrag erzählte er von den Hintergründen seiner Recherche zum Missbrauch von Fürsorgeleistungen im Zürcher Sozialamt, die über Jahre stillschweigend toleriert worden waren.

Seine damaligen Informantinnen Esther Wyler und Margrit Zopfi hatten sich 2007 mit vertraulichen Unterlagen an die Öffentlichkeit gewagt. Sie wurden daraufhin wegen Amtsgeheimnisverletzung angeklagt und verloren ihre Stelle. Das Bundesgericht sprach die beiden Frauen schuldig und verhängte bedingte Geldstrafen von je 20 Tagessätzen zu 80 Franken.

„Die Informantinnen hätten selber zum Sozialfall werden können“

Baur betonte, dass Vertrauen, die Abschätzung der Risiken und der Umgang mit Verantwortung für die journalistische Arbeit grundlegend seien. So sei es wichtig, als Journalist mit offenen Karten zu spielen und sich über die Beweggründe der Informantinnen und Informanten im Klaren zu sein. Alex Baur reflektierte die Erfahrungen dieser Recherche ausführlich in einem Buch, das im Herbst 2011 im Elster Verlag erschien: Störfall im Sozialamt. [Alain Brunner]

 

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