Author Archives: Laurina Waltersperger

Der Fall Mörgeli – ein Blick hinter die Kulissen

Iwan_StaedlerEs habe alles an einem Mittag im August begonnen, sagt Iwan Städler. Das Reporter-Team des Tages-Anzeigers sass in einem Restaurant an der Werdstrasse, als ein Mitglied anregte, man müsse mal Mörgelis wissenschaftlichen Leistungsnachweis recherchieren. Die Aufgabe fasste Städler, der Christoph Mörgeli bereits aus der Politikberichterstattung kannte. „Es lag auf der Hand, dieses Spannungsfeld zwischen den zwei Ämtern Mörgelis auszuloten“, sagt Städler.

Drei Schritte der Recherche

Städler verfolgte bei der Recherche drei Schienen: Erstens durchleuchtete er die Schweizerische Mediendatenbank sowie das Internet und sammelte Literatur. Der Link zum akademischen Bericht 2011 der Uni Zürich führte jedoch ins Leere. Auf Städlers Anfrage antwortete Institutleiter Flurin Condrau: „Ich habe meinen Akademischen Bericht 2011 fristgerecht abgeliefert. Die Universitätsleitung hat den Bericht bisher jedoch nicht freigegeben.“  Städler vermutete, die Uni wollte etwas unter dem Deckel halten. Diesen Eindruck verstärkte die Pressestelle der Uni Zürich, die mauerte.

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Wirtschaftsthemen – komplexe Recherchen managen

Leo_Mueller_neuUm bei komplexen Wirtschaftsrecherchen den Durchblick zu bewahren, kann man einiges von der Kriminalistik lernen: „Das sind zwei Berufwelten, die beide mit grossen Datenmengen umgehen müssen“, sagt Wirtschaftsjournalist Leo Müller von der Bilanz. Die Investigativ-Geschichte wie die des Anlagebetrugs im Fall Dieter Behring hat er mit Systematik zu Tage gefördert.

Der Prozess einer Recherche sei der einer Spirale, sagt Müller. Zu Beginn bewegt man sich am Rande einer Geschichte. Mit der Zeit stösst man immer mehr ins Zentrum einer Story vor. „Diese erste Phase ist wichtig, um zu verstehen, mit wem man es zu tun hat“. Dafür sei besonders die Advanced-Search auf Google nützlich. Denn nur exakte Such-Strings helfen, damit man sich nicht im digitalen Datenmeer verliert.

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