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2014 Alle Beiträge 2014 Recherchetag MAZ

Wie weiter nach dem Recherchetag? 5 Thesen

BalmerIn seiner Schlussrede stellte Dominik Balmer von der Berner Zeitung fünf Thesen zum diesjährigen Recherchetag auf. Die Diskussion ist eröffnet (siehe Twitter @mazluzern):

1. Big Data wird überschätzt.

2. Der Quellenschutz wankt. Die Justiz wird mächtiger.

3. (Internationale) Kooperationen zwischen Journalisten/ Medienhäusern haben Potential

4. Recherche im lokalen Bereich wird zunehmend wichtiger.

5. Für Geschichten sollte man das gute alte Mittagessen und Kaffeegespräch mit Informanten nicht vergessen.

[Adrian Meyer]

 

2014 Alle Beiträge 2014 Methode / Tools

„Wichtig ist, dass man gut vorbereitet ist.“

Weber (1)Twitter ist heute zu einem nützlichen Hilfsmittel für die Journalistische Arbeit avanciert, wenn man es richtig zu benutzen weiss. „Es gibt zwar viel Müll. Wenn man richtig filtert, oder sucht, kommt man jedoch schnell ans Ziel“, sagt Konrad Weber. Deshalb erklärt er in seinem Workshop „Was Twitter für die Recherche hergibt“ anhand von Beispielen, wie man einfach zu den relevanten Informationen gelangt.

Eines der Helferlein rund um Twitter ist zum Beispiel Foller.me, mit dem man eine Account-Analyse machen kann. Mit einigen Klicks findet man schnell heraus, ob der jeweilige Account vertrauenswürdig ist. Man gibt den Namen des Gesuchten ein und kann das ganze Profil vom jeweiligen User einsehen. Name, Zeitzone und Themen, über die er schreibt. Mit wem man interagiert hat oder zu welchen Zeiten getwittert wird.

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2014 Alle Beiträge 2014 Informanten und Quellen Methode / Tools

Das steckt im Geschäftsbericht

GigerWerden Geschäftsberichte publiziert, prasseln Dutzende von Zahlen und Angaben in Prozenten auf Journalisten ein. Umsatz, Betriebsgewinn, Reingewinn, Ebit… Susanne Giger, SRF-Redaktorin für Wirtschaft, sagt, was Leser, Zuhörer oder Zuschauer interessiert: Der Umsatz. Aus ihm geht hervor, wie viel Geld mit einem Produkt verdient wurde. Der zweite wichtige Wert ist der Reingewinn – Nettogewinn, Konzerngewinn oder auch der Aktionären zurechenbare Gewinn bedeuten im Übrigen das Gleiche.

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2014 Alle Beiträge 2014 Methode / Tools Recherchetag MAZ

Tipps und Tricks zur Bildanalyse

RüdtIn Zeiten von Leserreportern, Social Media und Amateurfotografen sind immer mehr Bilder aus unbekannten Quellen im Umlauf. Beat Rüdt, Studienleiter am MAZ, hat einige Tools vorgestellt, mit denen man dem Bild auf die Spur kommen kann.

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2014 Alle Beiträge 2014 Informanten und Quellen

Die „grosse Kiste“ im lokalen Medium

MartinuEine national beachtete Affäre vor der Haustüre: Wie soll ein lokales Medium damit umgehen? Der stellvertretende Chefredaktor der „Neuen Luzerner Zeitung“, Jérôme Martinu, hat am zweiten Schweizer Recherchetag am MAZ in Luzern anhand der Luzerner Polizeikrise aufgezeigt, wie die NLZ-Redaktion die „grosse Kiste“ handhabte – und welche Lehren sie im Nachhinein daraus zog.
Die „NLZ“ berichtete bereits im Juni 2012 erstmals über Sex-Vorwürfe gegen einen leitenden Polizisten. Ins Rollen kam die Polizei-Affäre allerdings erst rund ein Jahr später, als die „Rundschau“ über einen weiteren problematischen Fall berichtete. „Da haben wir relativ rassig gemerkt, dass mehr dahinter steckt“, sagte Martinu. Nun sei klar gewesen, dass es mehrere problematische Fälle gegeben habe, die nicht richtig aufgearbeitet worden seien. „Wir mussten reagieren.“
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2014 Alle Beiträge 2014 Methode / Tools

Justizdokumente als News-Quellen

StrebelDie Suche nach der absoluten Wahrheit ist schwierig, denn jedes System hat seine eigene Wahrheit. „Wenn jedoch das Rechtssystem ein Urteil fällt, dann ist das so wahr, wie etwas wahr sein kann“, sagte MAZ-Studienleiter Dominique Strebel bei seiner Präsentation. Aus diesem Grund sind Justizdokumente zuverlässige und ergiebige Recherche-Quellen.

Dabei fällen nicht nur Gerichte öffentliche Entscheidungen: „Jede Behörde, die Sanktionen aussprechen kann, produziert Entscheide, die man einsehen kann“, sagt Strebel. So etwa das BAZL, Swissmedic, das BAKOM, etc. „Jeder Journalist kann sich selber überlegen, welche Instanzen aus seinem Fachbereich Sanktionen aussprechen und dort nachfragen.“

Unter Umständen sind gar so genannte „Fishing-Gesuche“ zulässig, bei denen mehrere Dokumente zu einer Person oder Firma auf einmal abgefragt werden.

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2014 Alle Beiträge 2014 Fallbeispiele

Öffentlichkeitsgesetz – Der Kampf um die Einsicht

StollVerwaltung und Journalisten sind nicht immer die besten Freunde, vor allem wenn es darum geht, an Dokumente ranzukommen. Gut, gibt es seit 2006 ein Gesetz, das vielen Verwaltungen vorschreibt, Journalisten Einsicht in öffentliche Dokumente zu gewähren.  Heute gilt das Gesetz für die Bundesverwaltung, aber bereits auch schon in vielen Kantonen, in den nächsten zwei Jahren sollen noch weitere Kantone dazu kommen. In seinem Referat gab Martin Stoll vom Recherchedesk der SonntagsZeitung einen umfassenden Überblick über den Stand der Dinge. „Seit der Einführung des Gesetzes ist ein Prozess ins Rollen gekommen. Es brechen Konflikte auf, es entsteht Klärung und damit Geschichten“, sagt Stoll. In seinem Workshop verwies er immer wieder auf die Webseite des Vereins Öffentlichkeitsgesetz.ch, dort sind alle Informationen, Unterlagen, weiterführenden Dokumente sowie Vorlagen für Anfragen an Behörden abgelegt.

2014 Alle Beiträge 2014 Methode / Tools

Journalismus – durch die Crowd finanziert

EggliRecherche wird eigentlich von Medienhäusern finanziert. Doch weil es mit der Finanzierung ausführlicher Recherchen schwieriger wird, entstehen immer mehr Crowdfunding-Plattformen, über die Journalistinnen und Journalisten Projekte finanzieren können. Bei wemakeit.ch haben schon mehrere journalistische Projekte Geld gesammelt. „Crowdfunding nur als Finanzierung zu sehen, greift aber viel zu kurz“, sagt Rea Eggli von der Plattform wemakeit.ch. „Crowdfunding bietet die Möglichkeit, mit am Thema Interessierten viel früher zu kommunizieren und sie an ein Projekt zu binden.“ read more »

2014 Alle Beiträge 2014 Methode / Tools Recherchetag MAZ

BfS – eine Goldgrube für den Lokaljournalismus

Das Bundesamt für Statistik (BfS) erhebt regelmässig Daten zu den unterschiedlichsten Themen – für Elisabetta Antonelli («Der Landbote») eine gute Quelle für Lokaljournalisten. Zusammen mit Armin Grossenbacher und Heinz Wyder vom BfS zeigte sie auf, wie man zu den gewünschten Daten kommt. 

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2014 Alle Beiträge 2014 Fallbeispiele Recherchetag MAZ

Recherche – Harte Knochenarbeit

BossGut recherchierte Geschichten sind mit einem sehr grossen Aufwand verbunden. Catherine Boss vom Recherchedesk der „Sonntagszeitung“ und „Le Matin Dimanche“ kann davon ein Lied singen und gewährte Einblicke in ihre Tätigkeit.

Zusammen mit ihrem Journalistenkollegen Martin Stoll recherchierte sie für die Sonntagszeitung in der Affäre Nef. Der damalige Armeechef musste nach den Enthüllungen zurücktreten, und auch dem damaligen VBS-Chef, Bundesrat Samuel Schmid gab nach den Enthüllungen seinen Rücktritt per 31.12 2008 bekannt, um sein Gesicht wahren zu können. Boss und Stoll hatten aufgedeckt, dass Roland Nef trotz einem laufenden Strafverfahren zum Armeechef ernannt wurde.

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2014 Alle Beiträge 2014 Informanten und Quellen Recherchetag MAZ

Wie Lukas Hässig Vasellas Millionenabfindung entlarvte

Lukas Hässig

Am 15. Februar 2013 liess Lukas Hässig die Bombe platzen. Auf seinem Blog „Inside Paradeplatz“ schrieb er das erste Mal darüber, dass Daniel Vasella von der Novartis eine Abfindung von 72 Millionen erhalte. Wie die Geschichte ihren Lauf nahm, wissen wir, aber wie kam Lukas Hässig an die nötigen Informationen? Was waren seine Recherchemethoden?

Wie er zu seinen Informationen kam, ist interessant. Noch von grösserem Interesse ist allerdings die Erkenntnis, welche Hässig im Nachhinein aus der Geschichte zog.

Sein Blog „Inside Paradeplatz“ lebt, wie der Name schon verrät, von zugesteckten Informationen, von Leuten aus den oberen Wirtschafts-Etagen. Lukas Hässig sieht sich selbst nicht als investigativer Internet-Rechercheur, er schwört auf die analogen Methoden wie telefonieren und das Pflegen seiner Informanten.

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2014 Alle Beiträge 2014 Methode / Tools

Die Datenstory – Excel für Journalisten

SchmidliFür viele Journalisten ist eine Exceltabelle eine wirre Ansammlung von Zahlen. Doch hinter diesen Zahlen stecken Geschichten – wenn sie auch nicht auf den ersten Blick sichtbar sind. „Excel ist gar nicht so schwierig“, macht Julian Schmidli gerade der Garde Journalisten Mut, die sich selber als Mathematik- und Statistik-Nieten sehen. Schmidli hat eine ganz klare Meinung: „Jeder gute Redaktor muss mit Excel umgehen können.“

Es gilt allerdings Einiges zu beachten. Schmidli geht mit neuen Daten nach einem bewährten Muster vor: read more »

2014 Alle Beiträge 2014 Informanten und Quellen

Marc Meschenmoser: „Quellenschutz ist Pflicht“

MeschenmoserEs war ein klassisches Eigentor, das SVP-Nationalrat Christof Mörgeli im Herbst 2012 schoss. Für die Talkshow „Schawinski“ schleppte Mörgeli einen Stapel Dissertationen ins TV-Studio und rühmte seine wissenschaftlichen Leistungen.

„Das war die eigentliche Einladung zur Recherche“, erzählte Marc Meschenmoser von der „Rundschau“ am Recherchetag am MAZ in Luzern. Er warf einen Blick auf die Dissertationsliste auf Mörgelis Website und sah, dass sich einige Titel stark ähnelten. „Da wurde ich das erste Mal misstrauisch.“ read more »
2014 Alle Beiträge 2014 Methode / Tools

Handelsregister – Sammelbecken für Geschichten

BütikoferWie recherchiert man in Firmen, die nicht an der Börse kotiert sind? In seinem Workshop zeigte Christian Bütikofer von der Handelszeitung Möglichkeiten  auf, wie Medienschaffende mit einfachen Handgriffen an relevante Informationen gelangen können. Bütikofer zeigte dies  anhand von konkreten Beispielen aus seiner täglichen Arbeit auf.

Börsenkotierte Unternehmen sind dazu verpflichtet, ihre Kennzahlen zu veröffentlichen. Ganz anders sieht die Situation bei Unternehmen aus, deren Titel nicht an der Börse gehandelt werden. Ihre Kennzahlen bleiben häufig im Dunkeln. Doch oftmals sind solche Firmen wahre Fundgruben für journalistische Beiträge. read more »

2014 Alle Beiträge 2014 Methode / Tools

Thomas Angeli: Personenrecherche in 30 Minuten

AngeliWie man innnerhalb weniger Minuten im Internet eine Menge über eine Person herausfindet, zeigte Thomas Angeli vom Beobachter: Am Beispiel eines zwielichten Bauunternehmers. Seit langer Zeit haut er Leute übers Ohr und führt ein Leben in Saus und Braus – obwohl er mit vielen Firmen pleite ging und angibt, von der Sozialhilfe zu leben. „Dieser Mann hat Dreck am Stecken“, sagt Angeli. „Ich kann es leider nur noch nicht beweisen.“

Seine Recherche starte immer in der Schweizer Mediendatenbank SMD. Wenn bereits bei dieser Suche Stichworte wie „Bauunternehmer“, „Pleite“ und „grosse Projekte“ in den Schlagzeilen auftauchen, lohne es sich, weiter zu recherchieren. Um seine Recherche zu speichern sei das Browser-Plugin von Evernote unerlässlich.

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