Category Archives: Fallbeispiele

2014 Alle Beiträge 2014 Fallbeispiele

Öffentlichkeitsgesetz – Der Kampf um die Einsicht

StollVerwaltung und Journalisten sind nicht immer die besten Freunde, vor allem wenn es darum geht, an Dokumente ranzukommen. Gut, gibt es seit 2006 ein Gesetz, das vielen Verwaltungen vorschreibt, Journalisten Einsicht in öffentliche Dokumente zu gewähren.  Heute gilt das Gesetz für die Bundesverwaltung, aber bereits auch schon in vielen Kantonen, in den nächsten zwei Jahren sollen noch weitere Kantone dazu kommen. In seinem Referat gab Martin Stoll vom Recherchedesk der SonntagsZeitung einen umfassenden Überblick über den Stand der Dinge. „Seit der Einführung des Gesetzes ist ein Prozess ins Rollen gekommen. Es brechen Konflikte auf, es entsteht Klärung und damit Geschichten“, sagt Stoll. In seinem Workshop verwies er immer wieder auf die Webseite des Vereins Öffentlichkeitsgesetz.ch, dort sind alle Informationen, Unterlagen, weiterführenden Dokumente sowie Vorlagen für Anfragen an Behörden abgelegt.

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Recherche – Harte Knochenarbeit

BossGut recherchierte Geschichten sind mit einem sehr grossen Aufwand verbunden. Catherine Boss vom Recherchedesk der „Sonntagszeitung“ und „Le Matin Dimanche“ kann davon ein Lied singen und gewährte Einblicke in ihre Tätigkeit.

Zusammen mit ihrem Journalistenkollegen Martin Stoll recherchierte sie für die Sonntagszeitung in der Affäre Nef. Der damalige Armeechef musste nach den Enthüllungen zurücktreten, und auch dem damaligen VBS-Chef, Bundesrat Samuel Schmid gab nach den Enthüllungen seinen Rücktritt per 31.12 2008 bekannt, um sein Gesicht wahren zu können. Boss und Stoll hatten aufgedeckt, dass Roland Nef trotz einem laufenden Strafverfahren zum Armeechef ernannt wurde.

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Alle Beiträge 2013 Fallbeispiele

Der Fall Mörgeli – ein Blick hinter die Kulissen

Iwan_StaedlerEs habe alles an einem Mittag im August begonnen, sagt Iwan Städler. Das Reporter-Team des Tages-Anzeigers sass in einem Restaurant an der Werdstrasse, als ein Mitglied anregte, man müsse mal Mörgelis wissenschaftlichen Leistungsnachweis recherchieren. Die Aufgabe fasste Städler, der Christoph Mörgeli bereits aus der Politikberichterstattung kannte. „Es lag auf der Hand, dieses Spannungsfeld zwischen den zwei Ämtern Mörgelis auszuloten“, sagt Städler.

Drei Schritte der Recherche

Städler verfolgte bei der Recherche drei Schienen: Erstens durchleuchtete er die Schweizerische Mediendatenbank sowie das Internet und sammelte Literatur. Der Link zum akademischen Bericht 2011 der Uni Zürich führte jedoch ins Leere. Auf Städlers Anfrage antwortete Institutleiter Flurin Condrau: „Ich habe meinen Akademischen Bericht 2011 fristgerecht abgeliefert. Die Universitätsleitung hat den Bericht bisher jedoch nicht freigegeben.“  Städler vermutete, die Uni wollte etwas unter dem Deckel halten. Diesen Eindruck verstärkte die Pressestelle der Uni Zürich, die mauerte.

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Die Neonazi-Story – verdeckte Recherche im Internet

Fabian_EberhardFabian Eberhard, Journalist bei der SonntagsZeitung, deckte im vergangenen Jahr auf, dass dutzende Neonazis ungehindert Militärdienst leisten. Seine wichtigste Quelle bei der Recherche: das soziale Netzwerk Facebook. Im Erzählcafé berichtet er von seinen Erfahrungen und spricht über die verdeckte Recherche.

Als vor einem Jahr in Deutschland die NSU aufgefallen ist, bekam Fabian Eberhard einen Hinweis von einem Informanten, dass deutsche Neonazis in Luzern ein Schiesstraining absolvieren würden. Dem Informanten dienten dabei Facebook-Screenshots von Statusmeldungen und Bildern als Beweis.

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