Handelsregister – Sammelbecken für Geschichten

BütikoferWie recherchiert man in Firmen, die nicht an der Börse kotiert sind? In seinem Workshop zeigte Christian Bütikofer von der Handelszeitung Möglichkeiten  auf, wie Medienschaffende mit einfachen Handgriffen an relevante Informationen gelangen können. Bütikofer zeigte dies  anhand von konkreten Beispielen aus seiner täglichen Arbeit auf.

Börsenkotierte Unternehmen sind dazu verpflichtet, ihre Kennzahlen zu veröffentlichen. Ganz anders sieht die Situation bei Unternehmen aus, deren Titel nicht an der Börse gehandelt werden. Ihre Kennzahlen bleiben häufig im Dunkeln. Doch oftmals sind solche Firmen wahre Fundgruben für journalistische Beiträge.

Hier einige interessante Tipps von Bütikofer:

  • Schweizer Firmen, die Ableger in Deutschland haben, müssen Daten veröffentlichen. Unter  https://www.bundesanzeiger.de können entsprechende Daten abgerufen werden.
  • Unter pacer.gov können Firmen gesucht werden, die in den Vereinigten Staaten ein Strafverfahren am Laufen haben. Das ist besonders für Recherchearbeiten über Schweizer Banken hilfreich, die von der US-Justiz angeprangert werden.
  • Als „regelrechten Fundus für Geschichten“ bezeichnet Bütikofer die Recherche in den Handelsregisterauszügen. Diese sind öffentlich und können eingesehen werden. Im Kanton Zürich kann das gesamte Register sogar im Netz abgefragt werden.
  • Ein weiteres Mittel für eine Recherche für Unternehmen, die nicht an der Börse kotiert sind, ist die Abfrage in den kantonalen Steuerregistern. Hier sind die Regeln jedoch von Kanton zu Kanton verschieden. Im Kanton Zürich sind sämtliche Steuerdaten öffentlich, wenn nicht verfügt wurde, dass diese gesperrt werden. Im Kanton Wallis hingegen sind die Steuerdaten grundsätzlich nicht öffentlich. [Michel Venetz]

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