Recherche – Harte Knochenarbeit

BossGut recherchierte Geschichten sind mit einem sehr grossen Aufwand verbunden. Catherine Boss vom Recherchedesk der „Sonntagszeitung“ und „Le Matin Dimanche“ kann davon ein Lied singen und gewährte Einblicke in ihre Tätigkeit.

Zusammen mit ihrem Journalistenkollegen Martin Stoll recherchierte sie für die Sonntagszeitung in der Affäre Nef. Der damalige Armeechef musste nach den Enthüllungen zurücktreten, und auch dem damaligen VBS-Chef, Bundesrat Samuel Schmid gab nach den Enthüllungen seinen Rücktritt per 31.12 2008 bekannt, um sein Gesicht wahren zu können. Boss und Stoll hatten aufgedeckt, dass Roland Nef trotz einem laufenden Strafverfahren zum Armeechef ernannt wurde.

Wie Boss betont, hätten sie und Martin Stoll für die Geschichte einen „enormen Aufwand“ betrieben: „Wir waren beide jeweils rund drei Wochen lang am Recherchieren.“ Es könne auch schon mal vorkommen, dass man nach Feierabend zu Hause bis spät in die Nacht während der Freizeit weiter recherchiert, nachdem sie die Kinder ins Bett gebracht hat.

Für Catherine Boss ist es wichtig, dass Journalisten bei ihren Recherchen die Leute nach Möglichkeit immer persönlich treffen: „Es gibt immer Leute, die eine Geschichte erzählen wollen. Manche warten sogar darauf, dass sie endlich angesprochen werden.“

Bei ihren Recherchen achtet Catherine Boss darauf, dass sie sich nicht von den Behörden und auch von Informanten „instrumentalisieren“ lässt. Bevor Catherine Boss überhaupt mit einer Recherche beginnt, stellt sie sich folgende zentrale Frage: Ist die Geschichte von öffentlichem Interesse?

[Michel Venetz]

 

 

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