Alle Beiträge 2013 Methode / Tools

Öffentlichkeitsgesetz – Dokumente herausverlangen

Titus_Plattner

„Es ist tragisch, wie viele Journalisten das Öffentlichkeitsgesetz nicht kennen“, sagt Titus Plattner, Journalist bei Le Matin Dimanche und der SonntagsZeitung, „dabei kann man damit eine markant bessere Berichterstattung erreichen.“

Früher galt noch überall das Amtsgeheimnis, doch seit 2006 können Journalistinnen und Journalisten dank des Öffentlichkeitsgesetzes (BGÖ) viel mehr Informationen rausholen. Oder besser gesagt: sie könnten es. 2011 wurden in der Schweiz nur gerade 466 Anfragen gestellt. Zum Vergleich: In England gab es im selben Jahr über 40‘000 Anfragen.

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Alle Beiträge 2013 Themenspezifische Fragen

Wie überlebt journalistisches Feuer im Alltag?

Vera_BergenDer Alltag holte sie rasch ein: Nach dem Abschluss ihres Master of Arts in Journalism am MAZ begann Vera Bergen im Oktober 2011 als festangestellte Redakteurin beim Zentralschweizer Radiosender Sunshine. In der Praxis angekommen, musste sie rasch feststellen, dass die Zeit für vertieftes Fact-Checking häufig fehlt.

„Ich lernte schnell, dass bei einer Medienkonferenz oder auch bei einer Agenturmeldung die Fakten meist nicht nachgeprüft werden. Meist vertrauen wir auf nur eine Quelle oder versuchen die Problematik damit zu umgehen, dass wir zur offiziellen Quelle noch eine Partei oder eine Nicht-Regierungs-Organisation befragen.“ Unter dem Zeitdruck leide die journalistische Sorgfalt, sagt Bergen.

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Alle Beiträge 2013 Internet

„Rede mit den Leuten, hör gut zu und frag hartnäckig nach… und vergiss mal das Internet!“

Dominique_Strebel

MAZ-Studiengangsleiter Dominique Strebel, der mit SonntagsZeitung-Autorin Catherine Boss vor einigen Wochen einen Recherche-Ratgeber herausgegeben hat, gab dem Online-Portal persoenlich.com ein Interview – und nahm dabei kein Blatt vor den Mund.

Das Problem

„Recherche wird in den Redaktionsstuben zu wenig unterstützt. Es gibt immer weniger erfahrene alte Hasen, die on the job ihr Wissen an die jüngeren weitergeben.“

Die Forderung

„Die Verlage sollten nicht nur von Recherche reden, sondern auch ganz konkret Gelder locker machen und Jobs schaffen. Zudem sind Rechercheure ungemütliche Zeitgenossen. Sie ecken an und stören. Das kann in der kleinräumigen Schweiz die Karriere schädigen. Deshalb brauchen sie Unterstützung von den Chefinnen, den Kollegen und Recherchetrainern.“

Der Tipp

„Rede mit den Leuten, hör gut zu und frag hartnäckig nach… und vergiss mal das Internet.“

„Die wichtigsten Informanten sind die Leute in der zweiten oder dritten Reihe: Sie wissen alles, müssen oder dürfen nicht entscheiden und können oder wollen deshalb reden.“

Das ganze Interview lesen: zur Seite von persoenlich.com

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Den Recherchetag auf diesem Blog miterleben

Auf diesem Blog wird der erste Recherchetag der Schweizer Journalistenschule MAZ vom 28. Januar 2013 begleitet.

In mehreren Workshops geben 12 ausgewiesene Rechercheurinnen und Rechercheure ihr Wissen den 60 Tagungsteilnehmerinnen und -teilnehmern weiter. Dabei geht es vom „effizienten Googlen“ über Anfragen nach Öffentlichkeitsgesetz bis hin zur zielgenauen Recherche in Bundesbern. In Erzählcafés erfährt man zudem Hintergründe zu ausgewählten Scoops: So berichtet etwa Iwan Städler (Tages-Anzeiger) vom Fall Mörgeli oder Alex Baur (Weltwoche) vom Fall Wyler/Zopfi. Das ausführliche Programm findet man hier:

Tagungsprogramm_Erster_Schweizer_Recherchetag_MAZ

Dieser Blog dient als Dokumentationsplattform. Ein Team von Studierenden wird während des Tages laufend Eindrücke, Workshop-Dokumentationen und Interviews veröffentlichen. Auch über Twitter kann man die Tagung verfolgen – unter dem Hashtag #rt_maz. Weiterführende Informationen zum Thema Recherche vermittelt der kürzlich erschienene Ratgeber „Recherche in der Praxis“.

Der zweite Schweizer Recherchetag ist in Planung. Er findet voraussichtlich im Januar 2014 am MAZ statt.